Dienstag, September 12, 2006

zu schoen um zu schreiben

so. der erste eintrag vor ort.
und es faellt dieses jahr erstaunlich schwer, ueberhaupt ins internet zu gehen, da wir hier sooooo viel zu "tun" haben, dass es schon fast in stress ausartet, blog zu schreiben (ausserdem macht mich die tastatur wahnsiinnig. alles vermixte buchstaben und manche gar nicht da!!!!). dabei gibt es doch recht viel zu berichten...

also.

die anreise:

der flug. war im prinzip ok. aber da die rucksackpackerei doch bis halb drei nachts dauerte und wir 6 uhr aufstehen mussten, um zum flughafen zu kommen...war die nacht recht kurz und der kopfschmerz wurde auf dem flug keinesfalls besser, im gegenteil - so dass ich marion ihre zwei letzten kopfschmerztabletten abschwatzen musste , um zu ueberleben. aber ich habs.
und schon das schlangestehen am zoll war nett, ...aber dann das heraustreten aus dem flughafen:
unser indischer freund mani mit blumenketten und mit traenen der ruehrung in den augen...er konnte gar nichts sagen vor freude, hat uns aber einen herrlichen empfang bereitet, jedem eine flasche wasser geholt und in einen obercoolen bus geladen, der mit ordentlicher tamilmucke von chennai nach mamallapuram kutschte... wie versprochen war das auto ausreichend fuer 7 rucksaecke und uns... eine sehr sehr schoene fahrt, die kopfschmerzen wie weggeblasen. mani immer noch in sprachloser begeisterung, sich tierisch freuend und hilfreich ohne ende.
er hat und im greenwoods hotel abgeladen, die zimmer waren wirklich bereit und , wie ich inzwischen herausgefunden habe, ist meines sogar schon bezahlt. woher er die kohle dafuer nimmt, weiss ich nicht, aber er ist hier kaum zu bremsen und legt alles aus, ist ja immer einen schritt voraus, weil er tamil spricht und fuer uns die preise aushandelt und dann eben auch gleich die geldboerse zueckt...und von uns immer nichts annehmen will. vereinzelt fruchtet mal ein machtwort, dann nimmt er mal paar rupen an, aber bisher ist es eher so, dass wir reichen saecke von dem armen kellnerlein ausgehalten werden, was sehr sehr befremdlich ist. wir laden ihn abends immer zum essen ein - und wir gehen in die angesagtesten fresstempel.und versuchen, wo wir koennen, ihm zuvor zu kommen, was aber schwer ist.

die erste nacht im greenwoods war ein bisschen wie nach hause kommen. alles bekannt.
halb drei nachts der begruessungswhiskey zusammen mit marion und toto auf der kleinen dachterasse. marion hat gleich "begeistert" ihre erste riesen-ratte entdeckt. also erste indienangst abgehakt (inzwischen hat sie diverse feuerproben bestanden: frischgepresste saefte, lassis, eis...alles ueberlebt). ja es gibt sie, die fetten ratten, und es geht ihnen gut. und es gibt noch ganz anderes getier.
aber da das hotel total schoen ist und die warme luft und der schoene empfang ueberwiegen...spielt das eben keine so grosse rolle.

am naechsten morgen...fruehstueck im nautilus. mani hatte dienst und war auch entsprechend reserviert. supernett und schnell, aber hatte eben nicht frei zum plaudern. es hat ihr angekotzt, meinte er im vorbeigehen, aber dienst ist dient. ab 16 uhr dann hatte er frei. bis dahin haben wi runs vergnuegt...sind durch den ort spaziert und haben allerlei leute begruesst. fast jeder erinnerte sich an uns, grosses hallo beim masseur und bei vielen anderen...richtig schoen und es war verblueffend, wie man sich nach so langer zeit und tausenden touristen, die hier durchwalzen, unsere weissbrotgesichter merken kann. aber begruessung mit handschlag und namen...ueberzeugt, die wissen noch wer wir sind. staun.

beim schneiderlein gleich mal diverse hosen eingereicht, zum aendern und nachbauen. marion hat den armen herausgefordert mit herrlichsten designvorschlaegen. haben sehr gelacht. aber er hats kapiert und will die eigenaritgen europaeischen wuensche umsetzen. wir gehen heute mal gucken, ob ers geschafft hat. das kritische marionauge ist der feuertest fuer den armen...sehr schoen.

am abend hatten wir uns mit mani verabredet, der uns alle zu seiner famile schlappen wollte. er hat sich um 2 stunden vrspaetet, sehr indisch, aber hatte einen guten grund - sein kollege hat noch ein bisschen stunk machen wollen, weil mani freinimmt fuer uns. da spielt eine menge neid mit und mssgunst, dass er jetzt wirklich mit uns unterwegs sein soll. aber die sache wurde geklaert - waehrend wir beinahme verhungert sind - und dann ging es noch zu seinen eltern...um 2 ecken. die mama hat unsere riesenbande jeden mit der typischen indichen begruessung willkommengeheissen, segnungen un dpunkt auf der stirn , das ganze programm. ein gelungener einstieg fuer diese reise - es war sehr interessant...die familie spricht nur wenig englisch ...laut mani ganz begeistert, aber sehr schuechtern und zurueckhaltend. mani hat die fotos von mir und micha und auch von fanny und ludwig in dem haus verteilt, wir kleben ueberall. war befremdlich... und auch schoen.
die zwei raeume, in denen 6 leute leben, sind ziemlich leer. kein tisch, stuhl oder bett. es spielt sich alles auf dem boden ab, mani sauste los, masala tee besorgen,
und erik rettete uns ueber diverse peinliche stille. malte und guckte sich alles an, manis bruder zeigte seine gemalten bilder und liess erik gleich eines hinzufuegen, was fuer erheiterung sorgte, bis mani wieder erschien.

danach zogen wir ab, in eines der teuersten restaurants, indisches essen, lecker und scharf (marion hatte das schaerfste erwischt). mani gleich mit angesackt, die restfamilie wollte nicht.
war schoen. dann gabs noch den schokokuchen, den mani extra hatte backen lassen im nautilus. das neuerdings 23 uhr alles zumacht, haben wir auf der dachterrasse im greenwoods zusammenghockt und gequatscht, plaene geschmiedet fuer den montag. alles sehr schon und entspannt.

montag: kanchipuram.

mani hat den bus wieder organisiert und wir fahren eine unglaubliche schuettelstrasse ueber die doerfer nach kanchi. zwischenstop an einem eagle-tempel in thriklygurem, der nach ueber 500 stufen oben auf einem berg ist.
verbrannte fuesse (wegen den heissen stufen) und eine pooja die uns allen wohlbefinden und fruchtbarkeit bringen soll...eine erfahrung reicher und mani war es sehr zufrieden und hatte dann einen neuen freund, weil er erik den ganzen weg nach unten getragen hat (wegen der feuerheissen stufen) - ich glaube alle waren ein bisschen neidisch, kein kind mehr zu sein...uns sind bald die fuesse verkohlt.

dann nach kanchi...aber das kommt ausfuehrlich spaeter.